Lensadapter selbstgemacht

Einen Adapter für kleine leichte FIlter kann man auch mit wenigen Materialien selber bauen. Und er kostet nur ein paar Cent.

Jetzt mach ich mir meinen Lens-Adapter selber! (Und das für nur ein paar Cent)


Leider ist ist es bei der QV3000 nicht so leicht Filter und zusätzliche Objektive zu nutzen. Der Nachfolger, die QV3500, besitzt schon ein Gewinde für einen optionalen Linsenadapter. Und für die QV3000 gibt es solche Adapter die über die Stativbefestigung angeschraubt werden. Leider sind diese recht teuer (um die 50 Euro) und meines Wissens nur im Versand aus dem Ausland (UK & USA) zu bekommen, dass heißt, es kommen noch immense Versand- und Überweisungskosten, sofern man nicht die Kreditkarte wählt, auf einen zu.

Das müßte doch billiger gehen, dachte ich mir! Insbesondere für kleine und damit auch leichte Vorsätze wie ein Polarisationsfilter müßte es doch eine andere Möglichkeit geben.

Für meine Videokamera besitze ich bereits einen solchen Filter und es ist erstaunlich was ein solcher Filter bewirken kann. Spiegelnde Flächen verschwinden und Farben werden kräftiger. Ein solcher Filter kostet so um die 30 Euro. Und dann ein Adapter für 50 Euro?

 

Neee - das muß billiger gehen!

Den ersten Ansatz faßte ich mit einer Rolle Klopapier. Das Ergebnis war allerdings ein wenig klobig und konnte noch nicht gänzlich überzeugen. Es konnte allerdings schon mit recht guten Ergebnissen aufwarten, trotz des dadurch eingeschränkten Sichtfeldes der Kamera. Im Prinzip befand ich mich schon auf dem richtigen Weg.

Ich nahm nun eine nackte Rolle Klopapier (also ohne 300 Blatt zweilagig) und kürzte diese auf drei Zentimeter. Anschließend klebte ich einen  Streifen Dekofolie (Eiche rustikal selbstklebend) in der Größe 20 x 4 cm um die Pappröhre. Ich schnitt die überstehenden Ränder auf beiden Seiten ein, knickte sie nach innen und drückte sie fest. Schon war auch das Design des LowTec-Adapters recht ansehnlich geworden.

Im nächsten Schritt stellte ich fest, dass der Pappring noch recht locker auf dem ausgefahrenen Objektiv saß. Ich klebte also nun einige schmale Bahnen Dekofolie in die Innenseite der Röhre, bis sie die erforderliche Dicke hatte. Nun konnte ich den so geschaffenen Adapter recht fest über das Objektiv der Casio schieben.

Als nächstes mußte ich noch den Polarisationsfilter an den neu geschaffenen Adapter befestigen. Dabei half mir wieder ein schmaler Streifen Dekofolie (ca. 1 x 20 Zentimeter). Ich hielt den Filter (ein PL circular M43 von Hama) bündig an den LowTec-Adapter (beide haben fast den gleichen Druchmesser) und klebte den Streifen auf den geriffelten Teil des Filters fest, damit dieser seine Beweglichkeit behielt.

Fertig war nun mein erster Miniadapter und er funktioniert wunderbar, wenn auch einige wichtige Dinge beim Betrieb beachten waren, wie z.B. nicht zu weit drüber schieben, da sonst das Objektiv beim Zoomen Probleme hat. Auch dürfen die Filter und Linsen nicht zu schwer sein, da sie sonst doch von dem Objektiv rutschen können und auch die Kamera Schwierigkeiten hat das Objektiv zu bewegen. Einen einfachen Polfilter kann ich aber mit der Kamera nach unten halten, ohne dass er abfällt. Ein zusätzliches Teleobjektiv allerdings sollte nicht auf diese Art und Weise befestigt werden!

Die Höhe dieser Version 1 des Adapters (Die erste Variante ist wohl als Version 0 zu bezeichnen) war jedoch immer noch ein wenig zu lang. Das Sichtfeld der Kamera war soweit in Ordnung. Jedoch durfte der Adapter nicht komplett auf das Objektiv geschoben werden. Auch gefiel mir das Design nicht so ganz (Eiche rustikal paßt halt doch nicht so gut zur Casio), so dass ich auf schwarze Dekofolie (allerdings mit Holzstruktur) zurückgriff.

Meine derzeitige aktuelle Version des LTLA (LowTec Lens Adapter) ist die V2.

Der Ring aus Klopapier ist nur noch 10 mm hoch. Dieser ist von einem Kartonstreifen (ca. 180 g/m2) von 13 mm Höhe und ca. 160 mm Länge umklebt. Hierdurch habe ich erreicht, dass der Filterring besser auf den Adapter paßt. Innen habe ich die Rolle mit einigen 10 mm Streifen Karton ausgefüllt, so dass der Adapter gut auf das Objektiv paßt und nicht runterrutschen kann. Anschließend habe ich die Dekofolie um die so präparierte Papprolle geklebt, die Ränder eingeschnitten und nach innen geklebt. Danach habe ich dann noch eine Lage Folie innen verklebt. Zu guter Letzt habe ich dann den Filter an den Adapter gehalten und mit einen weiteren Klebestreifen Folie stramm umwickelt. Aufpassen: Der Filter muß sich noch drehen können!

Da der Adapter mit der Dekofolie ummantelt ist, kann nun der Filter beliebig getauscht werden. Direkt auf Karton geklebt wäre dies nicht so praktisch. Die Dekofolie hat also nicht nur dekorativen Sinn. 

Wichtig ist auch, dass der Adapter vor jedem Ausschalten abgezogen wird. (nicht vergessen: Die Kamera schaltet sich auch nach einer vorgegebenen Zeit aus!) 

Etwa eine halbe Stunde Zeit muß man investieren um diesen kleinen Adapter zu basteln. Wer mehrer Filter hat, kann sich auch gleich für jeden Filter einen Adapter herstellen.

Hat man keine Dekofolie zur Hand (kostet immerhin knapp 5 Euro und es bleibt eine Menge über) kann man auf Klebeband ausweichen. Der Karton sollte am besten Schwarz sein. Dickes weißes Papier ab ca. 180 g/m2 (wie ich es verwendet habe) geht auch. Evtl. sollte hier noch ein schwarzer Filzstift genommen werden, um die Oberfläche einzuschwärzen. Statt einer Klorolle geht natürlich auch eine Küchenrolle. Hier ist die Pappe sogar noch ein Stück fester. Es ist durchaus möglich, das die Durchmesser der Rollen von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich sind, sie sollten aber alle bei ca. 45 mm liegen.

Hier noch einmal die Liste der benötigten Werkzeuge und Materialien

Arbeitsmittel:

Menge Art Bemerkung
1 Klebestift Zum Kleben
1 Bleistift Zum Markieren der Rolle
1 Schere (klein) Zum Zuschneiden der Rolle
1 Teppichmesser (Cuttermesser) Zum Schneiden der Pappstreifen

(Man kommt also ganz ohne Computer aus)

 

Material:

 

Menge Art Abmessung Bemerkung
1 Papprolle 1 mm (Ø ca. 45 mm) Klopaipierrolle (ohne Klopapier) als Träger
1 Pappstreifen 13 x 160 mm Ummantelung der Rolle
2 Pappstreifen 10 x 160 mm Innenmantel der Rolle
1 Dekofolie 35 x 160 mm Außenhülle (selbstklebend)
2 Dekofolie 10 x 160 mm Innenhülle und Befestigung des Filters (selbstklebend)

 

Und natürlich noch einen passenden Filter. Glücklicherweise habe ich einen Filter der ungefähr den Durchmesser einer Klorolle hat.

 

Und nun viel Spaß beim Basteln und Photografieren mit dem selbstgebauten Adapter.

 

Ach so: Der Autor übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Beschädigungen an der Kamera. Benutzung des Adapters auf eigene Gefahr!
(Use at your own risk!)